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08.10.2021

Equal Pay Day 2021: Rote Karte für die Regierung!

Heuer findet der Niederösterreichische Equal Pay Day am 23. Oktober statt; im Bezirk Amstetten ist dieser schon am 9. Oktober. Es ist der symbolische Tag, ab dem Frauen bis Jahresende gratis arbeiten. Für Amstetten würden das 84 Tage bedeuten, an denen Frauen ohne Bezahlung arbeiten.

 

„Mit dem Equal Pay Day wird jedes Jahr symbolisch aufgezeigt, ab wann Frauen statistisch gesehen umsonst arbeiten, während Männer für ihre Arbeit weiterbezahlt werden“, erklärt die stellvertretende Landesfrauenvorsitzende Landesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig. Die Berechnung basiert auf den ganzjährigen Bezügen der Vollbeschäftigten. Der durchschnittliche Einkommensunterschied in NÖ zwischen Männern und Frauen liegt bei 19,1 Prozent. Im Bezirk Amstetten sind es gar 23 Prozent[1].

 

Geplante Steuerreform wirkt sich nachteilig auf Frauen aus

Männer profitieren im Schnitt mehr als doppelt so stark von der Steuerreform. Das bezieht sich auf die bisher bekannten Details zur Steuersenkung und den Familienbonus Plus. Im Durchschnitt profitieren Männer mit 576 Euro pro Jahr, Frauen nur mit 240 Euro. Diese Benachteiligung in der Steuerreform hat ihre Ursache in den Einkommensunterschieden zwischen Frauen und Männern“, zeigt sich die Vorsitzende der SPÖ Frauen Amstetten Stadt, Gemeinderätin Regina Öllinger, enttäuscht.

 

Angepasster Arbeitsmarkt, Kinderbetreuung, bessere Bezahlung

„Wir brauchen einen Arbeitsmarkt und ein darauf abgestimmtes bedarfsorientiertes Kinderbetreuungsangebot, damit es Frauen möglich ist nach ihren Lebensmodellen zu arbeiten. Zudem müssen typische Frauenberufe, wie Pflege, Kinderbetreuung und Sozialarbeit besser bezahlt werden. Dies ist ein Gebot der Stunde, um der wertvollen Arbeit am Menschen auch den entsprechenden finanziellen Gegenwert zu bieten“, sagt Landesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig.

„Es darf nicht sein, dass Frauen die Krise stemmen und nicht nur unbedankt, sondern auch noch benachteiligt aus diesen schwierigen Zeiten entlassen werden. Dafür gibt es die rote Karte für die Regierung. Wir werden uns weiter gegen diese Zustände wehren und uns für mehr Gleichberechtigung einsetzen!“, versprechen die beiden SPÖ Frauen.

Foto: SPÖ Mostviertel/Leeb


 

1 Quelle: Statistik Austria, Lohnsteuerstatistik 2019 (Dez 2020); AK OÖ; Datenbasis: Durchschnittliche Jahres-Bruttobezüge der Arbeitnehmer/-innen mit ganzjährigen Bezügen und Vollzeitbeschäftigung 2019 - wohnsitzbezogen: Basis für die regionale Zuordnung ist der Wohnort der/des Lohnsteuerpflichtigen, nicht der Arbeitsort. Auf volle Tage aufgerundet. * Erforderlich, um Niveau des Männereinkommens zu erreichen (in % der Fraueneinkommen) ** Ö: ohne unbekannter Wohnort, und ohne Ausland

Der Vorjahres-Vergleich nach Tagen ist nicht sinnvoll, da 2020 als Schaltjahr einen Tag mehr als 2021 zählt (366 statt 365)!